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Sykes wieder in Bestform

Wednesday, 15 March 2017 10:21 GMT

WorldSBK.com Kommentator Steve English blickt darauf zurück, wie der WorldSBK-Champion von 2013 wieder an die Spitze zurückgefunden hat.

Es mag nach 214 bestrittenen WorldSBK-Läufen, 87 Podesten, 38 Superpole-Siege, 31 Laufsiegen und dem Titel von 2013 vielleicht komisch klingen, aber das Wochenende in Buriram könnte das beste gewesen sein, was wir jemals von Tom Sykes gesehen haben.

In den letzten zwei Jahren hatte der Kawasaki-Pilot eine starke Dominanz seines Teamkollegen Jonathan Rea zu schlucken. Nachdem er für Kawasaki den Titel geholt und dem japanischen Hersteller so viel Erfolg gebracht hatte, hatte Sykes nun einen schnellen Teamkollegen, mit dem er sich anlegen musste. Er musste tief in sich selbst gehen, aber letztes Wochenende in Thailand hat gezeigt, dass er wieder in Bestform ist und dass er, einmal zurück in Europa, wirklich stark sein kann.

Sport bildet keinen Charakter, er zeigt ihn auf und in Thailand haben wir den Kämpfer in Sykes wieder gesehen. Er wusste, dass es auf dem Chang International Circuit fast unmöglich sein würde, an Rea ran zu kommen, denn der hat nun dort fünf von sechs Rennen gewonnen. Aber Sykes schnappte sich zwei Mal auf der letzten Runde Marco Melandri – und damit zeigte er alles, was er zeigen musste.

Dieses Selbstvertrauen, bis zur letzten Runde des Rennens zu warten. "Ich bin mir sicher, dass mir Marco in der nächsten Zeit keinen Kaffee kaufen wird", lachte Sykes im Parc-Ferme. "Ich hätte ihn vielleicht schon früher im Rennen überholt, aber Marco war ziemlich schnell und ich wollte ihm keine Chance auf einen Konter lassen, darum habe ich so lange es ging gewartet. Marco hatte in den Runden davor etwas Dampf rausgenommen, er hatte etwas Probleme und ich war trotzdem noch gut schnell."

"Ich habe im Winter hart gearbeitet, um ein paar Einschränkungen los zu werden. Ich musste ändern, wie ich fahre und dieses Wochenende hat gezeigt, dass das funktioniert hat, denn ich bin meine schnellste Runde auf der letzten Runde gefahren, auch wenn es ziemlich heiße und greasy Bedingungen waren, die normalerweise gegen uns arbeiten. Wir versuchen so hart es geht, uns zu verbessern, wir haben bis zur letzten Runde alles gegeben und haben den zweiten Platz erreicht, daher kein schlechtes Wochenende."

Die harte Arbeit, die Sykes und seine Techniker geleistet haben, bedeutet nun zwar, dass er nach Thailand auf Rea 4 Punkte mehr verliert, als 2016, aber mit seinen Leistungen aus den ersten beiden Wochenenden schöpft er immenses Selbstvertrauen. Phillip Island war noch nie seine Strecke und trotzdem holte er dort ein Podium, in Thailand stand er in beiden Rennen auf dem Podest – und die musste er sich Rad an Rad gegen Melandri hart erkämpfen. Sobald es zurück nach Europa geht, wird Sykes wieder um Siege fighten, so viel ist sicher.

Im zweiten Lauf war er von Platz 7 aus losgefahren und hat damit gezeigt, dass er auch im neuen Startaufstellungsformat seinen Weg durch das Feld findet. Eine Schwalbe macht aber noch keinen Sommer, er muss das im Saisonverlauf noch ein paar Mal umsetzen, aber der Weltmeister von 2013 sieht relaxter denn je aus und die harte Arbeit aus dem Winter hat dabei definitiv eine Rolle gespielt.